Album der Woche: Kikai | 0123
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Ein Album wie ein großes Haus. Mit vielen Räumen, die entdeckt werden wollen. Und zum Verbleiben einladen.
Wer 0123 von Kikai zum ersten mal hört wird zweierlei bemerken. 1. Es ist aber so was von kein typisches EM-Album. Und 2. Ist es überhaupt ein EM-Album?
Wobei sogleich viele Fragen aus dem Krater der ungeklärten Beobachtungen in dieser kleinen Szene der elektronischen Musik hervorbrechen, in den Himmel geworfen werden, alles verbrennend den Berghang herunterwälzt, und dessen Rauch und Ascheregen die Sonne verdunkelt. Eine davon ist, was — bitteschön — ist eigentlich diese EM? Wer jetzt „Ist doch ganz leicht” ruft, hat im Prinzip schon verloren. Aber: Andere Baustelle. Da traue ich mich vielleicht später mal ran.
Kikai ist japanisch und bedeutet Mensch. Hinter Kikai steht Marius Hammerich. Das Album ist von 2014, und seit dem habe ich es auch schon auf meinem Taschentelefon. Und wie eingangs erwähnt, es ist kein typisches, aber ein eindeutiges EM-Album. Manches hat mich an die frühen Soundtracks von Vangelis erinnert. Und wer im Intro nicht sofort an Chronologie von Jean-Michel Jarre denkt, der hat noch viel Musik zu entdecken. Die Musik ist klug und schön aufgebaut, hat Substanz und Form. Und von keinem einzigen Stück kann man auf das nächste schließen.
Stück für Stück erobert Kikai auf 0123 neue Klangräume. Er bedient sich verschiedener Genres, swingt und jazzt auch mal, breitet Flächenklänge aus, dront, zwitschert, cellot, schlagzeugt, und spart dabei oft am Sequenzer. Was seiner Musik gut tut. Alles das passiert in hervorragender, und vor allem sehr edler Klangqualität. Es ist ein Genuss ihm zuzuhören. Z. B. ab Heute und dann die ganze Woche, bei Modul303 …
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Dieser redaktionelle Beitrag stammt von Thomas Götze hier seine Flächenklang Webseite
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